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Loop für Loop in Richtung Zukunft

Hierarchisch organisierte Unternehmen sind ein Auslaufmodell. Angesichts des rasanten Wandels, der sich besonders spürbar in unserer Arbeitswelt vollzieht, sind neue und flexiblere Strukturen gefragt, um in Zukunft weiterhin erfolgreich zu sein. Viele Unternehmen versuchen punktuell nachzubessern, um damit die nötigen Schritte zu initiieren. Doch es braucht mehr, um jahrzehntelang gewachsene Strukturen nachhaltig zu verändern.

Als Organisationsform hat dir Pyramide viele Jahrhunderte lang die Menschheit zu großartigen Leistungen befähigt. An der Spitze stand ein Befehlshaber, der das Ziel vorgab, und die Untergebenen führten aus. Lange Zeit schien es ein Naturgesetz: Wer ein Ziel erreichen wollte, für das er die Arbeitskraft mehrerer Menschen braucht, musste sie hierarchisch organisieren.

Tatsächlich hatte die Pyramidenstruktur in Unternehmen ihre Vorteile: Sie schaffte Klarheit. Jeder wusste zu jeder Zeit, was er zu tun hat. Der große Nachteil dieser Organisationsform ist jedoch, dass sie Veränderungen nur langsam transportiert. Wenn die Führung an der Spitze erkennt, dass Änderungen notwendig sind, braucht es noch eine ganze Weile, bis die neuen Anweisungen im Alltagsgeschäft Wirkung zeigen.

Die Pyramidenstruktur hat ausgedient

Zukunftsfähige Unternehmen müssen jedoch flexibel sein, sich schnell an Veränderungen anpassen können. Statt behäbiger Tanker sind wendige Speedboote gefragt. Diese Unternehmen folgen nicht mehr dem klassischen Prinzip von Befehl und Gehorsam, sondern der neuen Logik von Selbstwahrnehmung und Reaktion.

Hierbei dienen Mitarbeiter als Sensoren, denn sie spüren frühzeitig, wenn Veränderungen nötig sind. Statt bloßer Befehlsempfänger zu sein, übernimmt jeder Verantwortung, hat weitreichende Entscheidungsbefugnisse und kann bei Bedarf schnell Kurskorrekturen vornehmen. Warum sollte es auch anders sein? Schließlich sind Mitarbeiter oftmals viel näher dran am Geschehen als die Führungskraft und können viel schneller angemessen reagieren. Unternehmen werden daher in Zukunft weniger wie Maschinen, sondern eher wie Organismen funktionieren. Sie müssen sich immer wieder aufs Neue an veränderte Umfeldbedingungen anpassen.

Transformation als evolutionärer Prozess

Was aber genau ist die Erfolgsformel für das Unternehmen von morgen? Die Antwort: Es gibt sie nicht, denn Transformation ist kein abgeschlossener, sondern ein evolutionärer Prozess. Die Marktbedingungen verändern sich kontinuierlich, deshalb ist auch der Wandel nie zu Ende. Es gibt jedoch einige Haltungen und Prinzipien, die alle zukunftsfähigen Unternehmen teilen. Hier einige Beispiele:

Autonomie und Selbstorganisation

Jede Person innerhalb eines Teams muss in der Lage sein, auf Basis einer gemeinsamen Ausrichtung eigenständig zu handeln und zu entscheiden.

Sinnorientierung

Das Unternehmen hat einen sinnstiftenden Zweck, einen Purpose, mit dem sich alle Mitarbeiter identifizieren. Der Purpose ist eine stabile Basis für Ziele und Strategien, die immer wieder angepasst werden.

Eigenverantwortung

Jeder übernimmt Verantwortung für seine Gefühle, Gedanken und Handlungen und kommuniziert klar seine Bedürfnisse und Wahrnehmungen.

Lösungsorientierung

Im Unternehmen der Zukunft wird in Lösungen gedacht. Da wir Menschen ziemlich gut darin sind, Probleme zu entdecken, können wir auch das Entdecken von Lösungsideen lernen. Wir müssen vom Problem nur einen Schritt weiterdenken.

Transparenz und offene Kommunikation

In einer komplexen Welt ist nicht absehbar, welche Information wann wo nützlich ist. Daher werden Informationen möglichst überall verfügbar gemacht. Ehrlicher Austausch miteinander löst das Reden übereinander ab.

Verteilte Führung

Die Grenzen zwischen Führungskräften und Mitarbeitern lösen sich auf. Jeder kann dort führen, wo er Experte ist.

Fokus auf Teams

Wer sein Unternehmen zukunftsfähig machen will, muss die Teams stärken, damit eine dezentrale Organisation entstehen kann und Probleme zügig und vor allem da gelöst werden, wo sie entstehen.

Diese Haltungen gehören zum Mindset eines sich ständig erneuernden Kreislaufs, den die Autoren Sebastian Klein und Ben Hughes in ihrem Buch „Der Loop-Approach“ beschreiben. Die Transformation endet nie, die Organisation wird so gesehen nicht fertig. Stattdessen beginnt der Kreislauf in stetig wiederkehrenden Loops immer wieder von vorne.